Richtige Fragen – Anleitung Teil 2 (Verzerrungen)

Den zweiten Teil dieser Serie widme ich der Verzerrung. Verzerrungen sind am häufigsten „eingefrorene Prozesse“. Z.B.: die Berechnung (= durchführen einer mathematischen Operation), die Verwirrung (= etwas verwirrt mich), usw.

Es ist also die Nominalisierung eines Verbes.

Wie erkennt man eine Verzerrung (Nominalisierung)?

Die Erkennung (Anm: das ist eine Nominalisierung) einer Nominalisierung funktioniert am Besten, indem man einen Satz bzw. eine Äußerung danach analysiert , ob darin Worte vorkommen, die ein Ereignis beschreiben, das eigentlich ein Prozess ist. Man kann sich auch fragen, ob das Ereigniswort eine Abwandlung eines verwandten Verbes ist.

Zum Beispiel:

Fragerei (fragen) , Projektion (projizieren), Scheidung (geschieden werden), Gelächter (lachen), usw.

Wie kann man darauf reagieren?

Man kann die Nominalisierung direkt hinterfragen oder aber die Frage so formulieren, dass die Nominalisierung aufgelöst wird.

Zum Beispiel:

Aussage: Die Entscheidung, das Thema nicht weiter zu verfolgen bedrückt mich.

Frage: Können Sie sich vorstellen, die Entscheidung ändern?

oder

Frage: Was würde passieren, wen Sie es sich nocheinmal überlegen und entscheiden würden, das Thema weiter zu verfolgen?

Auch hier wieder mein Rat am Schluss: Versuche wenn Du diese Fragetechniken verwendest in gutem wertschätzenden Kontakt zu Deinem Gesprächspartner zu sein. Bist Du das nicht, kann es mitunter penetrant wirken. Wenn Du Dir nicht sicher bist, wie es wirkt, probier es zuerst im Freudeskreis oder in der Familie.