Spiral Dynamics – Nutzen für Führungskräfte Teil 3

In diesem letzten Artikel dieser Serie widme ich mich den letzten drei Mitarbeitertypen.

Der materialistische Mitarbeiter

Mitarbeiter dieser Ebene streben nach einem Leben in materiellem Überfluss. Sie nutzen geschickt ihre Macht, um politische, wie auch materielle Ziele zu erreichen, Popularität und Prestige.

Erfolgreiche Führung solcher Personen ist durch Mentoring, das herausfordert, um Verbesserungen zu erreichen. Motivation wird erreicht, in dem man der Person Möglichkeiten gibt, Dinge zu Verbessern oder neu zu machen. Auch die Aussicht auf Wachstum und Erfolg (materiell und politisch) sind Motivatoren.

Diese Personen lernen am besten durch das Ergebnis ihrer eigenen Handlungen. Vor allem, wenn Handlunge, die mit mittleren Risiken verbunden waren erfolgreich waren.

Der personalistische Mitarbeiter

Mitarbeiter auf dieser Ebene opfern sich jetzt auf, um für jetzt sich und andere zu gewinnen. Sie sind der Meinung, dass der vorherrschende Determinusmus und die Technik das Leben entzaubert hat und entdecken die grundlegenden menschlichen Werte wieder.

Menschen dieser Ebenen treffen Entscheidungen im Konsens und kommunizieren in alle Richtungen. Sie haben keinen Sinn für Status und Privileg. Organisieren sich in sozialen Netzen.

Menschen diese Ebene müssen in der Führung das Gefühl haben, dass der Mensch im Mittelpunkt wirtschaftlichen Handelns steht – nicht Gewinn und Produktion. Lernen erfolg Durch Beobachtung anderer und Reflexion.

Der existenzialistische Mitarbeiter

Mitarbeiter auf dieser Ebene erleben die Welt als einen Ort in dem vielfältige, widersprüchliche und vielstimmige Erfahrungen gemacht werden. Der Mensch muss diere Welt das verlorene Gleichgewicht wiederbringen.

Diese Personen richten ihr Handeln danach aus was iherer Meinung nach notwendig und richtig ist. Das wird daran gemessen, was Notwendig ist und diese Notwendigkeit begründet sich auf der Macht, die Wissen mitsich bringt.

Mitarbeiter dieser Ebene wollen frei sein und interessante Dinge lernen. Sie schätzen organisatorisch Strukturen, die zur jeweiligen Aufgabe passen. Entscheidungen sollen ihrer Meinung nach von der kompetentesten Person getroffen werden. Sind lösungs- und ergebnisorientiert.

Als Führungskraft muss man diesen Personen die notwendigen zu Informationen und Materialien ermöglichen, die für ihre Aufgaben notwendig sind. Hemmnisse wie unbegründete Regeln oder Knappheit von Mitteln mindern die Leistungsbereitschaft und -möglichkeiten.

Lernen erfolgt in Form selbstgesetzer Lernziele – die innere Motivation ist was zählt.

Spiral Dynamics – Nutzen für Führungskräfte Teil 2

Im heutigen Artikel dieser Reihe möchte ich auf einige (häufig in der Führungspraxis auftretenden) der Ebenen eingehen und Tipps geben, wie man als Führungskraft mit Mitarbeiter, die man auf einer bestimmten Ebene vermutet sinnvollerweise umgeht.

Es sei aber vorausgeschickt, dass für die Einordnung eine Portion Wahrnehmungsgenauigkeit erforderlich ist. Sei daher nicht verwundert, wenn in manchen Fällen die hier gegebenen Tipps nicht helfen. Es könnte an deiner Einschätzung der Ebene liegen, auf der Du einen Mitarbeiter vermutest. In diesem Fall einfach Einschätzung überprüfen und entsprechend handeln 😉

Der egozentrische Mitarbeiter

Mitarbeiter auf dieser Ebene drücken sich impulsiv aus und scheren sich nicht um andere. In Teams sind diese Personen nicht gut aufgehoben. Diesen Personen kann man gut abgegrenzte Aufgaben geben, für die sie Belohnung einfordern – diese sollte unmittelbar gegeben werden. Um eine Person auf dieser Ebene „unter Kontrolle“ zu halten muss als Führungskraft Respekt eingefordert werden und Stärke gezeigt werden. Es besteht die Tendenz den Arbeitgeber auszunützen. Erkennst Du dass musst Du sofort energisch gegensteuern – der Mitarbeiter auf dieser Ebene erwartet das.

Besonders gut lassen sich Personen durch Übertragung von Aufgaben motivieren, die mit Ansehen oder mit der Macht über andere verbunden ist.

Der absolutistische Mitarbeiter

Mitarbeiter auf dieser Ebene denken in den Kategorien „gut“ und „böse“. Sie erbringen Höchstleistungen, wenn sie in Systemen arbeiten, die prozessorientiert arbeiten. Passieren diesen Mitarbeitern Fehler, so muss man sie bestrafen – dadurch lernen sie am besten.

Wenn Du einem Mitarbeiter dieser Ebene Aufträge erteilst stelle sicher, dass der Auftrag präzise und keines Falls widersprüchlich definiert ist. Schriftliche Anweisungen sind von zusätzlichem Nutzen, die aussagen, was getan werden „soll“ oder „muss“.

Solche Mitarbeiter werden in Unternehmensbereichen, die naturgemäß wenig Struktur haben (z.B.: Marketing, Forschung, etc.) sollen schnell unzufrieden sein.

Weitere drei Mitarbeitertypen folgen im nächsten (und letzten) Artikel dieser Reihe …

Spiral Dynamics – Nutzen für Führungskräfte Teil 1

Nachdem ich in den letzten Artikeln zu diesem Themenkreis die einzelnen Ebenen nach Clare Graves beschrieben habe ist es nun an der Zeit über den Nutzen im Führungsalltag zu reden.

Als Einstieg nochmal die Zusamenfassung der einzelnen Ebenen:

Jede der Ebenen beschreibt Werte, die für eine Person zu einem Zeitpunkt gültig sind. Die einzelnen Ebenen sind zueinander weder besser noch schlechter zu bewerten. Jede Ebene bringt Werte hervor, die es ermöglichen bestimmte Probleme zu lösen.

Für Dich als Führungskraft heißt das, dass man je nach der Ebene, auf der sich eine Person befindet einen anderen Führungsstil benötigt bzw. dieser Aufgaben geben sollte, die der Art nach zur Ebene passen.

Um das zu erreichen muss man erkennen, auf welche Ebene sich ein Mitarbeiter befindet. Das kann man durch Befragung und Beobachtung erreichen. Die oben verlinkten Artikel beschreiben jeweils einige der relevanten Ausdrucksformen der jeweiligen Ebenen und können als Leitfaden dienen, um seine Mitarbeiter einordnen zu können.

Ist die Zuordnung getroffen, so kann man sich überlegen, wie der Mitarbeiter bestmöglich zu führen ist. Mehr dazu im nächsten Artikel dieser Reihe.

Hinweis: Es macht wenig Sinn, Menschen, von einer zur nächsthöheren Ebene zu entwickeln. Das ist die Aufgabe von Coaches. Als Führungskraft ist man nicht der Coach eines Mitarbeiters.

Spiral Dynamics – Ebene 8 (Türkis) – Transpersonal

Diese Ebene ist durch folgendes bestimmt:

Erfahrungsorientiert, global denkend, synergetisch. Das Selbst ist jetzt bereit sich zu Opfern, damit das Leben weiter gehen kann.

Lebensziel:

Metalösungen jenseits der Politik und Ökonomie entwickeln, um das Überleben der Art zu sichern. Bekämpfung von: Krieg, Armut, Hunger, Krankheit, politische Unterdrückung.

Erscheinungsformen:

Eine veränderte Spiritualität, in der die individuellen und kollektiven Bedürfnisse mit den Grenzen der Erde in Einklang gebracht werden.

Organisationsstruktur:

Ganzheitlicher Organismus. Es geht um die Schaffung eines Meta-Managements, in der Konsens und Kompetenz sowie Eigen- und Gemeinschaftsinteressen in einem größeren ganzen eingebettet sind. Hochkomplexe Modelle unter Einbeziehung von Physik und Metaphysik werden geschaffen zum Zweck eines globalen Informationsflusses.

Managmentsystem:

Koordiniert Ideen, um Synergien für Ziele auf der Metaerfahrungsebene zu gewinnen.

Stressauslöser:

Zwanghaftes Verhalten und enge selbstdienende Interessen.

Spiral Dynamics – Ebene 7 (Gelb) – Existentialistisch/Systemisch

Diese Ebene ist durch folgendes bestimmt:

Systemisch, existentiell, funktional. Das Selbst ist am momentanen Selbstausdruck interessiert, aber nicht auf Kosten anderer.

Lebensziel:

Menschen mit der Natur vertraut machenund Probleme angehen, die ein Leben in einer Welt des Mangels (schwindende Ressourcen) hervorbringt. So funktional wie möglich in einer Welt schnell wechselnder Bedürfnisse leben, deren Zukunft ungewiss ist.

Erscheinungsformen:

Beginnendes Auftreten im Hauptstrom westlichen Denkens. Noch nicht in vielen entwickelten Ländern präsent. Gegenwärtig in Systemtheorie und Kybernetik auftretend.

Organisationsstruktur:

Systemischer Fluss. Jede Aufgabe hat eine passende Struktur. Projektorientiert mit wechselnden Leitern. Entscheidungen werden von kompetenter Person getroffen. Kann andere Strukturen adaptieren, wenn die Situation es erfordert.

Managmentsystem:

Systemisch, adaptiv. Langfristige Funktionalität.

Stressauslöser:

Zu viele Strukturen und hemmende Mittel oder Ziele.

Spiral Dynamics – Ebene 6 (Grün) – Personalistisch

Diese Ebene ist durch folgendes bestimmt:

Personalistisch, gruppenorientiert, humanistisch. Das Selbst ist bereit sich für sich selbst oder andere  aufzuopfern.

Lebensziel:

Friede mit dem Inneren finden, und im Glauben, dass Menschen einander brauchen, Kontakt mit dem Inneren anderer herstellen. Bekämpfung von: Ausbeutung, Reglementierung, Konsumdenken, Armut, Rassismus, Chauvinismus, Entzweiung und soziale Entfremdung.

Erscheinungsformen:

Gegenkultur zu den Sechziger- und Siebzigerjahren in Form einer Friedensbewegung. Wurzel der Umweltschutzbewegung und der von der New-Age-Bewegung propagierten Selbstverwirklichung. Entsteht in Folge des Wohlstandes und als eine Reaktion auf eine technisierte, entfremdete Welt.

Organisationsstruktur:

Soziales Netzwerk. Organisationen von Gleichberechtigten zum gegenseitigen Nutzen. Kaum Interesse für Status und Privilegien. Entscheidungen werden als Gruppe getroffen. Z-Theorie Management. Betonung auf: Konsens, Sensibilität, Bedürfnisse.

Managmentsystem:

Sozial und beruhend auf Konsens. Gleichbehandlung. Angepasst an die Situation.

Stressauslöser:

Disharmonie und Konflikte, die die Gruppe teilen.

Spiral Dynamics – Ebene 5 (Orange) – Materialistisch

Diese Ebene ist durch folgendes bestimmt:

Erfolgsorient, materialistisch, objektivistisch. Selbst kalkuliert die eigenen Interessen, um nicht in Konflikt mit anderen zu geraten.

Lebensziel:

Individuell:

Durch geschickte Nutzung von Macht politische wie materielle Ziele erreichen. Genießt die Schauer des Gewinnens und die Befriedigung bei Zielerreichung.

Kulturell:

Die Welt erobern, ihre Geheimnisse kennenlernen und dadurch eine höhere Existenzebene schaffen. Besseres leben für alle durch wirtschaften mit menschlichen und natürlichen Ressourcen. Aufbau von Verteilungskanälen. Anwendung von Wissenschaft und Technik um dem deterministischen und fatalistischen Dogma zu entkommen.

Erscheinungsformen:

Grundpfeiler des Denkens in den industrialisierten Nationen. Zeigt sich in einer hochtechnisierten, energieabhängigen, statusbewußten, aufwärtsstrebenden und fortschrittsorientierten Gesellschaft. Zeigt sich auch durch Fokus auf Produktivität und Aufgabenorientierung sowie der Betonung von Qualität.

Organisationsstruktur:

Aktive-Hierarchie. Aufteilung von Teilverantwortungen. Kommunikation läuft von oben nach unten, unten nach oben und seitwärts. Mobilität nach oben ist möglich. Management nach der Y-Theorie. Aufgabenorientierte Führung.

Managmentsystem:

Rationell. wirtschaftlich und wettbewerbsorientiert. Status und Prestige.

Stressauslöser:

Hindernisse, die bei der Zielerreichung oder beim Vorwärtsstreben im Wege stehen.

Spiral Dynamics – Ebene 4 (Blau) – Absolutistisch

Diese Ebene ist durch folgendes bestimmt:

Absolutistisch, konformistisch, fromm. Das Selbst opfert sich für späteren Lohn.

Lebensziel:

Sich dem Weisungszusammenhang d.h. unterzuordnen, den die übergeordneten Kräften und Mächten, die den Menschen und sein Schicksal auf vorgeschriebene Bahnen lenken, vorgeben. Absicht ist es die Stabilität der Gegenwart zu erhalten und zukünftigen Lohn zu sichern. Diese wird duch harte Arbeit und Aufopferung in der Gegenwart verdient. Die Kategorien „gut“ und „böse“ strukturieren die Welt und sorgen für Ordnung. Impulsiver Triebäußerungen müssen kontrolliert, böste Taten bestraft werden.

Erscheinungsformen:

Gehorsam, Strafe und Systemerhalt sind die bersten Gebote dieser Weltanschauung. Es ist ein notwendiger Schritt in der Herausbildung geordneter Gesellschaften. Auffällig ist diese Wertesystem auch in militärischen oder religiösen Hierarchien.

Organisationsstruktur:

Passive Hierarchie. Rigide Regeln für Struktur und Rang. Entscheidungen werden von jenen getroffen, die an der richtigen Position sind und die entsprechende Macht haben. Kommunikation findet von oben nach unten oder horizontal statt. Die Menschen bleiben auf ihrem rechtmäßigen Platz.

Managmentsystem:

Moralisch. Baut auf Vorschriften und Bestrafung auf.

Stressauslöser:

Zweideutigkeit und Veränderung. Wenn das System umgangen wird und Regeln verletzt werden.

Spiral Dynamics – Ebene 3 (Rot) – Egozentrisch

Diese Ebene ist durch folgendes bestimmt:

Egozentrisch, selbstorientiert, hedonistisch. Das Selbst will sich hier und jetzt ausdrücken und schert sich nicht um andere.

Lebensziel:

Jede Art von Herrschaft und Bedrohung bekämpfen um selbst Macht zu bekommen um eigene Bedürfnisse, Triebe und Wünsche zu befriedigen. Entkommen aus der Kontrolle des Stammes, der Systems oder anderen. Eigene Unabhängigkeit ist so wichtig, dass es egal ist was andere denken oder fühlen. Respekt anderer verdienen, Schade vermeiden

Erscheinungsformen:

Heute in Diktaturen zu finden. In bestimmten reaktiven Entwicklungsstadien des Kindes. Machoverhalten wie z.B. in Filmen wie „Rambo“ oder „Dirty Harry“. Verhalten tritt auch bei Gewalt in Städten, Kriegen zwischen Drogenhändlern, oder währen Bürgerkriegen auf.

Organisationsstruktur:

Imperium. Motto: „Nur der Stärkste kann überleben“. Entscheidungen werden durch die Mächtigen getroffen. Hierarchie geht von oben nach unten, ebenfalls die Kommunikation. Die X-Theorie wurde als Managementphilosophie für sie geschaffen.

Managmentsystem:

Ausbeuterisch und diktatorisch. Auf Belohnung aufbauend.

Stressauslöser:

Schande, Gesichtsverlust, Infragestellen der Macht oder Autorität.

Spiral Dynamics – Ebene 2 (Purpur) – Tribalistisch

Diese Ebene ist durch folgendes bestimmt:

Aninmistisch, tribalistisch, sicherheitsorientiert. Eigene Wünsche werden dem Stamm, dem Häuptling oder den geistern geopfert.

Lebensziel:

Aurechterhaltung von Sicherheit und Schutz in einer von rätselhaften, bedrohlichen Geistern kontrollierten Welt durch Einhaltung von Stammesregeln. Bereitschaft sich für den Stamm, den Häuptling, die Stammesriten oder heiligen Stammesobjekte zu opfern.

Erscheinungsformen:

Abhängigkeit von Häuptling oder Stamm. Heute noch in Teilen Afrikas, Südamerikas und Ozeanien existent. Aber auch in verwässerter Form von Kulten, Clubs, Familieneinheiten, Sportteams und allgemein im Aberglauben zu finden.

Organisationsstruktur:

Ein durch den Ältestenrat geführter Stamm. Schamanen und Häuptlinge treffen die wesentlichen Entscheidungen. Traditionen des Stammes sind heilig, werden rigide bewahrt und erfordern unbedingten Gehorsam.

Managmentsystem:

Stammesmäßig mit Häuptling und Ältestenrat.

Stressauslöser:

Geheimnisvolle Mächte und Veränderungen, fehlende Struktur