Spiral Dynamics – Ebene 1 (Beige) – Reaktiv

Diese Ebene ist durch folgendes bestimmt:

Diese Ebene ist Reaktiv, autistisch, am Überleben orientiert, das Selbst ist durch den Überlebenskampf bestimmt.

Lebensziel:

Sofortige Befriedigung physiologische Bedürfnisse (z.B.: Nahrung, Wasser, Sex, Geborgenheit, Wärme, etc.)

Erscheinungsformen:

Heute tritt diese Ebene bei Kindern (Neugeborenen), auf, die der Fürsorge der Eltern bedürfen, in seltenen Fällen kann diese Ebene auch durch extremen Stress auftreten.

Organisationsstruktur:

Herdenartiges Verhalten, Stärkere beschützen die Schwächeren, Gruppen bilden sich zur Paarung, Nahrungssuche und Wanderung, Der Handlungsspielraum wird durch Naturgegebenheiten (z.B. Wetter, Klima, Verfügbarkeit von Nahrung) bestimmt.

Managmentsystem:

Ausgerichtet auf Versorgung, um Wege zum Wachstum zu öffnen.

Stressauslöser:

Hunger, Durst, Hitze, Kälte, Schmerz

Spiral Dynamics – Einleitung

Spiral Dynamics ist ein Modell geschaffen von Don Beck und Chris Cowan, das auf den Arbeiten von Clare W. Graves aufbaut.

Das Modell beschreibt, dass die menschliche Natur nicht festgelegt ist und Menschen sich durch drängende Umstände neue Modelle entwickeln um mit Problemen umgehen zu können. Es gliedert sich in unterschiedliche Ebenen, die aufeinander aufbauen. Der Wert jeder der beschriebenen Ebenen ist dadurch gegeben, dass die Eben eine Werthaltung beschreibt, die in einer existierenden Realität das Überleben eines Individuums oder einer Gesellschaft sichert.

Das Modell ist nach oben hin offen. Das heißt, dass zu erwarten ist, dass im Verlauf der Zeit neue Ebenen entstehen, die die Probleme lösen, die durch die darunterliegenden Ebenen geschaffen wurden.

Derzeit sind acht Ebenen bekannt.

In den nächsten Artikeln zu diesem Themenkreis werde ich jede der Ebenen beschreiben.

Führungsrolle: Veränderung

Organisationen haben die Aufgabe Ergebnisse der Arbeit vorhersehbar zu machen. Das ist natürlich auch mit Routine verbunden, also Verhaltensweisen, die wiederholbar sind.

Diese Routinen sind eingefahrenen Muster an die sich die Mitarbeiter einer Organisation mit der Zeit gewöhnen und diese verinnerlichen. Das ist gut und schafft Effizienz.

Aber: Das gilt nur so lange keine Veränderung der Umwelten passiert. Ist das der Fall muss die Routine unterbrochen werden und durch eine neue zweckmäßige Routine ersetzt werden.

Hier kommt die Führungskraft ins Spiel. Die Aufgabe der Führungskraft ist es genau diese notwendigen Änderungen der Routine zu veranlassen, um den geänderten Umweltbedingungen gerecht zu werden und die Organisation nachhaltig handlungsfähig bleibt.

Das mag bei den Mitarbeitern nicht immer gut ankommen. Wenn man mit der Routine erfolgreich ist, dann gibt es eigentlich keinen Handlungbedarf.

Die Kunst als Führungskraft ist, die Veränderung bereits schon dann einzuleiten, wenn noch keine dringende und zwingend notwendige Änderung notwendig ist. Das stößt in der Belegschaft oft auf wenig Gegenliebe. Ist aber wichtig, um nicht in den Modus der Reaktion zu gelangen (vgl. „Agieren vs. Reagieren„)

Reframing Teil 3 – Bedeutungs-Reframing

Neben dem Kontext-Reframing ist das Bedeutungs-Reframing die zweite Art des Reframings von persönlichen Eigenschaften oder Verhalten.

Das Bedeutungs-Reframing beschäftigt sich mit der Umdeutung eines Ereignisses, einer Eigenschaft  bzw. eines Verhaltens. Das heißt, es wird eine Neubewertung des Bedeutung, die eine Eigenschaft bzw. ein Verhalten hat gemacht. Dabei wird nicht der Kontext gewechselt.

Ist man mit einer Aussager der folgenden Struktur konfrontiert, kann man Bedeutungs-Reframing anwenden:

  • Das Verhalten der Person XY bewirkt, dass ich YZ.

z.B.:

  • Seine laute Stimme lässt mich unsicher werden.

Das kann so viel heißen wie:

  • Er hat eine Laute Stimme und ich fühle mich dadurch angegriffen und werde als Resultat unsicher.

Eine mögliche Intervention ist:

  • Seine laute Stimme bedeutet, dass das Thema für ihn genau so wichtig ist und er eben engagiert argumentiert

Es wird also die Bedeutung der lauten Stimme umgedeutet in etwas positives, evtl. etwas was in der Sacher verbindet. Das erlaubt die Situation ins einem anderen Licht wahrzunehmen.

Diese Technik ist für Führungskräfte in Konfliktsituationen hilfreich, wenn es um die Vermittlung zwischen zwei Streitpartein geht.

Firmenfusionen – Stolpersteine

In Zeiten der Globalisierung gibt es das Phänomen, dass Firmen nicht mehr organisch wachsen,  sondern oft den Weg einer Firmenfusion gehen, um schneller zum Markterfolg zu kommen.

Glaubt man den Statistiken geht man heute von einer Erfolgsquote von gerade mal 22% der Firmenfusionen aus. Oder anders Ausgedrückt: 78% der Fusionen scheitern (gemessen am Unternehmenswert).

Es gibt zwei grundsätzliche Fallen, in die man bei einer Fusion hineinstolpern kann:

  1. Die Kultur-Falle
  2. Die Integrations-Falle

Zur Kultur-Falle:

Die These „Erfolgreiche Akquisitionen weisen einen ‚Cultural-Fit‘ auf“ erweist sich statistisch nicht als haltbar. Erfolgsfaktor für eine Fusion ist nicht der Kulturunterschied oder die Kulturgemeinsamkeit. Es ist die Meta-Kultur d.h. die Kultur, wie mit unterschiedlichen Kulturen umgegangen wird, die den Erfolg einer Fusion mitbestimmt.

Zur Integrations-Falle:

Setzt man eine Fusion als Integrationsvorhaben auf. D.h. aus zwei Organisationen wird eine gebaut, so setzt genau das einen Prozess der Differenzierung in Gang. Das geht so weit, dass die beiden Integrationspartner sich nicht annähern, sondern sich in diesem Bestreben weiter voneinander entfernen.

Um diese Fallen zu vermeiden ist es sinnvoll sich im ersten Schritt einer Integration explizit mit den Unterschieden  auseinanderzusetzen, um diese als gemeinsame Ressource wahrnehmen zu können.

Reframing Teil 2 – Kontext-Reframing

Im Video des gestrigen Artikels wird ein Witz erzählt, der auf dem Prinzip des Kontext-Reframings aufbaut. Lass uns diese Prinzip etwas genauer unter die Lupe nehmen.

Konzentrieren wir uns auf den Witz und ignorieren die Tatsache, dass dieser nur zum Zweck der Beleidigung des Barkeepers erzählt wird.

Im ersten Teil erzählt Tarantino, dem Barkeeper, den Teil mit der Wette in der ein Mann mit einem Barkeeper wettet, aus großer Distanz in ein sehr kleines Glas pinkeln zu können. Als sich herausstellt, dass der Mann das nicht kann und die Wette verliert,kommt es zur ersten überraschenden Wendung. Der Mann, der die Wetter verloren hat geht zu ein paar Typen, die Billard spielen und kommt lachend zurück und zahlt seine Spielschulden. Die Begründung ist nämlich, dass der Mann noch eine Wette laufen hatte, die ihm noch einträglicher war und daher seinen Verlust mehr als kompensiert. Und schon wird der Rahmen erweitert.

Der letzte Teil des Witzes ist das Kontext-Reframing. Der Zuhörer des Witzes wird zunächst auf die erste Wette fokussiert. Erst danach wird der Kontext in ironischer bzw. witziger Weise erweitert.

Wir haben eine mögliche Wirkung des Kontext-Reframing nun anhand eines Beispieles gesehen. Lass uns nun verallgemeinern.

Kontext-Reframing ist jene Form des Reframings in der eine Eigenschaft oder ein Verhalten in einen Kontext gestellt wird, in der dieses Verhalten nützlich ist. Im Video wird das Verlieren der einen Wette in den Kontext der anderen Wette gestellt. Aber auch: Das Verhalten, öffentlich in ein Glas zu pinkeln wird durch die Einbettung in eine Wette in einen Rahmen gestellt, in dem das Verhalten akzeptiert scheint.

Wie kann man Kontext-Reframing als Führungskraft kreativ nutzen?

Es kann helfen, Mitarbeitern, die in einem bestimmten Kontext unzureichende Leistung erbringen Wege aufzuzeigen, ein Umfeld zu finden, in dem ihre Fähigkeiten und Verhaltensweisen erfolgversprechend sind.

Es kann auch helfen, Diskussionen, Debatten oder Verhandlungen, die im definierten Rahmen in einen Rahmen überzuleiten, der je nach Zielsetzung mehr Erfolg verspricht.

Das Peter-Prinzip …

beschreibt den Effekt, dass Mitarbeiter in einem Unternehmen in der Hierarchie so lange aufsteigen, bis sie die Stufe ihrer Inkompetenz erreichen.

Wichtig ist hier festzuhalten, dass es nicht unbedingt die Intellektuellen Fähigkeiten sind, die einen Mitarbeiter auf dieser Stufe inkompetent machen. Es ist vielmehr die fehlende Übereinstimmung der Fähigkeiten mit den Anforderungen, die sich aus der Position ergeben.

Als Führungskraft hat man die Aufgabe, Mitarbeiter erst dann in eine Position zu befördern, wenn sichergestellt ist, dass der Mitarbeiter die notwendigen Fähigkeiten besitzt. Das kann durch Training, durch Erfahrung oder Bewährung im Job erfolgen.

Es muss bei der Beförderung auch klar sein, dass der neue Job andere Anforderungen hat und daher in der Regel auch andere Verhaltensweisen zum Erfolg führen werden, als vor der Beförderung.

Mehr zu dem Thema gibt es unter:

Reframing Teil 1 – Einstimmung mit Q. Tarantino

In dieser Artikelserie geht es um Reframing (Umdeutung). Als Einstimmung soll ein Ausschnitt aus dem Film „Desperado“ dienen, in dem Quentin Tarantino eine Witz erzählt. Der Witz baut auf einer Umdeutung (konkret einem Kontext-Reframing) auf. Viel Spaß beim Ansehen. Falls Du auf den gewalttätigen Teil verzichten möchtest stoppe bei 2:30 Minuten.

Deutsche Version

Die Fortsetzung mit einer detaillierteren Analyse folgt in Teil 2.

Ziel erreicht – was nun?

Ist dir das auch schon so gegangen? Seit Monaten (oft auch Jahren) hast Du auf ein Ziel hingearbeitet. Dein Leben war gänzlich oder zu einem guten Teil auf diese Ziel hin ausgerichtet. Jetzt ist es erreicht. Der Erfolg ist da. Das Ziel aber verschwunden. Weg.

Vielleicht kommt dir eines dieser Beispiele vertraut vor:

  • Der Schulabschluss ist geschafft.
  • Die Matura ist bestanden.
  • Das Studium ist zu Ende – die Sponsion oder die Promotion liegt hinter dir.
  • Das große, wichtige Projekt ist erfolgreich abgeschlossen.
  • Oder ausgehend von einem Artikel eines Freundes: Das erste Buch ist geschrieben.

Jede dieser Situationen (und es gibt unzählige weitere) hat das Potential den, der das Ziel erreicht hat in eine Sinnkrise zu stürzen. Wenn es keine Sinnkrise ist ist es vielleicht Trauer um etwas lieb gewonnenes, das nun weg ist. Fragen wie „Was mache ich nun?“, „Was mache ich mit meiner freien Zeit?“, „Wie kann ich diesen Erfolg nun toppen?“, „Was schreibe ich als nächstes?“ usw. drängen sich auf.

Reinhard K. Sprenger schreibt in seinem Buch „Gut augestellt. Fußballstrategien für Manager„:

„Aber sie sollten ihn (den Erfolg, Anm.) nicht überbewerten. Erwarten Sie nicht zu viel von ihm! Wenn Sie mit Liebe und hingabe das tun, was sie tun, dann kann Sie weder Sieg noch Niederlage irritieren.“

Ich denke darin steht viel Wahrheit. Um nachhaltig Erfolg zu haben ist es nicht wichtig ein einzelnes Ziel zu erreichen. Es ist wichtig das zu tun, was einen Sinn ergibt, etwas das seiner Überzeugung entspricht. Damit ist man nicht auf eine enge Definition eines vergänglichen Zieles eingeschränkt und unempfindlicher gegenüber der Höhen und Tiefen nach erfolgreicher Zielerreichung.

Richtige Fragen – Anleitung Teil 3 (Tilgungen)

Diesem dritten und (vorläufig?) letzten Artikel dieser Serie widme ich den Tilgungen in unserer Sprache.

Tilgungen sind Auslöschungen (Anm: der aufmerksame Leser erkennt hier bereits zwei Nominalisierungen in diesem Satz), die in einer Aussage nicht vorkommen in der inneren Repräsentation des ausgedrückten Gedanken einer Person aber sehr wohl vorhanden sind.

Wie erkennt man Tilgungen?

TIlgungen erkennt man am besten dadurch, dass man in einer Aussage die Verben identifiziert und sich überlegt, ob es einen Satz gleicher Struktur gibt, der Argumente oder Substantive enthält als der den man vor sich hat.

Beispiele von Sätzen mit Tilgungen:

  • Ich freue mich.
  • Ich habe ein Problem.
  • Ich habe Bedenken.
  • Er ist schneller.
  • Ich muss besser werden.

Wie reagiert man auf Tilgungen?

Ausgehend von den Beispielen oben möchte ich das exemplarisch erklären:

  • Auf wen oder was freust Du Dich?
  • Womit oder mit wem hast Du ein Problem?
  • Wer/was macht Dir bedenken?
  • Wer/was ist schneller als wer/was?
  • Wieso MUSST Du besser werden als wer?

Auch hier wieder mein Rat am Schluss: Versuche wenn Du diese Fragetechniken verwendest in gutem wertschätzenden Kontakt zu Deinem Gesprächspartner zu sein. Bist Du das nicht, kann es mitunter penetrant wirken. Wenn Du Dir nicht sicher bist, wie es wirkt, probiere es zuerst im Freundeskreis oder in der Familie.

Ich bin der festen Überzeugung, dass die Qualität der Kommunikation maßgeblich durch die Qualität der gestellten Fragen beeinflusst wird. Ich hoffe die drei Artikel dieser Serie haben Dir Anregungen gegeben, wie Du die „richtigen“ Fragen stellen kannst.

Wenn Du weiterführendes Interesse an diesem Thema hast kann ich Dir das Buch „Metasprache und Psychotherapie. Die Struktur der Magie I“ empfehlen. darin sind noch weitere detailiertere sprachliche Strukturen erörtert.