In meinem Artikel „Über die Kunst die richtigen Fragen zu stellen“ habe ich sehr allgemein beschrieben, dass jene Fragen „die richtigen“ sind, die zweckdienliche Informationen ans Tageslicht fördern.
Um zu verstehen, wie es in der Kommunikation zu Fehlern kommt muss man verstehen, dass jeder Kommunikation ein kognitiver Prozess vorgeschaltet ist. Die Sprache ist ein Repräsentationssystem unserer Erfahrungen. Um unsere Erfahrung ins Sprache – also eine Sequenz von Worten – zu transformieren bedienen wir uns im wesentlichen 3 Universalien: Generalisierung, Verzerrung, Tilgung.
In diesem ersten Artikel der dreiteiligen Serie möchte ich mich mit der Generalisierung beschäftigen.
Wie erkennt man eine Generalisierung?
Generalisierungen die das Subjekt betreffen kann man in einem Satz (einer Aussage) daran erkennen, dass sie entweder Dinge oder Personen nicht genau spezifizieren. Eine andere Form der Generalisierung ist mit der Quantifizierung der Aussage verbunden. Hier sind Universalquantoren wie: Nie, Immer, Keiner, Niemand, Jeder, Alle, usw Indikatoren für eine Generalisierung
Z.B.:
- Alle sind gegen mich.
- Wir haben das schon immer so gemacht.
- Das wird nie funktionieren.
- Paul wird immer so sein.
- Etwas wird immer dagegen sprechen.
Das sind natürlich nur einige Beispiele zur Illustration.
Wie hinterfragt man eine Generalisierung?
Ist die Person oder das Ding nicht spezifiziert kommt man mit einer der beiden Fragen aus:
Bei den Universalquantoren kann man wie folgt vorgehen:
- Alle: Wirklich alle?
- Immer: Was müsste passieren, um es nicht mehr … usw.
- Nie: Was müsste passieren, dass es in Zukunft … usw.
- Jeder: Wer könnte eine Ausnahme darstellen?
- Niemals: Wirklich NIEMALS ÜBERHAUPT JEMALS ?
Ein Rat am Schluss: Versuche wenn Du diese Fragetechniken verwendest in gutem wertschätzenden Kontakt zu Deinem Gesprächspartner zu sein. Bist Du das nicht, kann es mitunter penetrant wirken. Wenn Du Dir nicht sicher bist, wie es wirkt, probier es zuerst im Freudeskreis oder in der Familie.