Flow …

… ist ein Zustand in dem Menschen in Selbstvergessenheit einer Aufgabe nachgehen, die so herausfordernd ist, dass die volle Konzentration notwendig ist aber nicht überfordernd.

Menschen, die den Flow erlebt haben beschreiben eine veränderte Wahrnehmung der Zeit – meist, dass die zeit schneller vergeht. Auch wird berichtet, dass die Personen im Zustand des Flows einen hohen Grad an Leichtigkeit erleben.

Wie kann man Flow im Arbeitsleben nutzen?

Als Führungskraft ist folgendes zu tun:

  • Gib Deinen Mitarbeiten Ziele, die sie herausfordern, aber nicht überfordern.
  • Ermögliche ihnen ungestört für einige Zeit an einem Thema zu arbeiten.
  • Trachte danach die Mitarbeiter nach ihren Neigungen und persönlichen Stärken für die jeweils am besten passenden Aufgaben einzusetzten.

Diese Maßnahmen garantieren das Flow-Erlebnis noch nicht, sie machen es aber wahrscheinlicher erreichbar.

Richtige Fragen – Anleitung Teil 1 (Generalisierungen)

In meinem Artikel „Über die Kunst die richtigen Fragen zu stellen“ habe ich sehr allgemein beschrieben, dass jene Fragen „die richtigen“ sind, die zweckdienliche Informationen ans Tageslicht fördern.

Um zu verstehen, wie es in der Kommunikation zu Fehlern kommt muss man verstehen, dass jeder Kommunikation ein kognitiver Prozess vorgeschaltet ist. Die Sprache ist ein Repräsentationssystem unserer Erfahrungen. Um unsere Erfahrung ins Sprache – also eine Sequenz von Worten – zu transformieren bedienen wir uns im wesentlichen 3 Universalien: Generalisierung, Verzerrung, Tilgung.

In diesem ersten Artikel der dreiteiligen Serie möchte ich mich mit der Generalisierung beschäftigen.

Wie erkennt man eine Generalisierung?

Generalisierungen die das Subjekt betreffen kann man in einem Satz (einer Aussage) daran erkennen, dass sie entweder Dinge oder Personen nicht genau spezifizieren. Eine andere Form der Generalisierung ist mit der Quantifizierung der Aussage verbunden. Hier sind Universalquantoren wie: Nie, Immer, Keiner, Niemand, Jeder, Alle, usw Indikatoren für eine Generalisierung

Z.B.:

  • Alle sind gegen mich.
  • Wir haben das  schon immer so gemacht.
  • Das wird nie funktionieren.
  • Paul wird immer so sein.
  • Etwas wird immer dagegen sprechen.

Das sind natürlich nur einige Beispiele zur Illustration.

Wie hinterfragt man eine Generalisierung?

Ist die Person oder das Ding nicht spezifiziert kommt man mit einer der beiden Fragen aus:

  • Wer genau?
  • Was genau?

Bei den Universalquantoren kann man wie folgt vorgehen:

  • Alle: Wirklich alle?
  • Immer: Was müsste passieren, um es nicht mehr … usw.
  • Nie: Was müsste passieren, dass es in Zukunft … usw.
  • Jeder: Wer könnte eine Ausnahme darstellen?
  • Niemals: Wirklich NIEMALS ÜBERHAUPT JEMALS ?

Ein Rat am Schluss: Versuche wenn Du diese Fragetechniken verwendest in gutem wertschätzenden Kontakt zu Deinem Gesprächspartner zu sein. Bist Du das nicht, kann es mitunter penetrant wirken. Wenn Du Dir nicht sicher bist, wie es wirkt, probier es zuerst im Freudeskreis oder in der Familie.

Gelassenheit

Gestern habe ich im Standard den Artikel „Gelassenheit beginnt mit Erkenntnis“ gelesen.

Eine der Kernaussagen ist, dass wir (ob Führungskraft oder nicht) in einer Illusion der Sicherheit leben. Und dass es keine absolute Sicherheit im Leben gibt.

Ist man sich dieser Tatsache mal bewusst, so kann man beginnen naturgegebene Unsicherheiten zu akzeptieren und sich als Person diesen gegenüber zu positionieren. Das hilft nicht nur einem selbst, sondern auch den Mitarbeitern, die so eine hoffentlich gelassene Führungskraft haben, die ihnen in turbulenten Zeiten wenigstens ein emotionaler Ruhepol sein kann.

Widersprüche?

Als Reaktion auf meine Artikel „Unterschiede“ hat ein Freund mir geschrieben:

„Da verblasst der Widerspruch zu Descartes – von wegen mein Denken definiert mich.“

Ich muss dazu Stellung nehmen. Wenn ich geschrieben habe: „Der Mensch definiert sich an den Unterschieden zu anderen Menschen.“, so meine ich damit, dass wir uns im Dialog mit anderen Menschen definieren. Wir gewinnen Erkenntnisse über uns durch die Auseinandersetzung mit anderen.

So gesehen ist „cognito ergo sum“ kein Widerspruch zu meiner Behauptung. Gerade das Denken erlaubt uns, uns zu definieren, uns abzugrenzen.

So wie ich meine Mitarbeiter sehe, werden sie sein

Als Führungskraft hat man damit zu tun, die Leistung der Mitarbeiter stets auf hohem Niveau zu halten bzw. sie (sollten sie es nicht sein) auf höchst mögliches Leistungsniveau zu bringen.

Doch wie definiere ich dieses Niveau. Will ich Mitarbeiter, die treu ergeben jedem „Befehl“ folgen? Will ich Mitarbeiter, die eigenständig ihre Arbeit erledigen und selbstmotiviert für Optimierungen in ihren Arbeitsbereich sorgen? Ich arbeite in der IT und behaupte in diesem Umfeld ist letzteres Verhalten eindeutig sinnvoller.

Ich stelle die Behauptung auf, dass das Verhalten der Mitarbeiter direkt mit meiner Einstellung ihnen gegenüber zu tun hat. Traue ich meinen Mitarbeitern eigenständiges Arbeiten nicht zu und kontrolliere sie zu häufig, werde ich sie nicht zur Eigenständigkeit motivieren – ich weiß es ohnehin besser als sie.Jegliches Verhalten, das Misstrauen impliziert ist an dieser Stelle kontraproduktiv.

Sehe ich sie jedoch als eigenständige kompetente Mitarbeiter (selbst, wenn es noch Verbesserungspotenzial gibt) wird es mir leichter fallen, von den Mitarbeitern eigenständige Leistungen zu bekommen. Es geht hier also nicht um blindes Vertrauen, lediglich um die Zeichensetzung: Ich traue Euch zu, dass Ihr dies oder das eigenständig schafft.

Das schafft Wertschätzung und wenn ich die Erwartungen nicht zu hoch ansetze ausreichend Raum zur Verwirklichung in der Arbeit und Zufriedenheit.

Der Nikolo und die Wahrnehmungsgenauigkeit der Kinder

Kinder nehmen die Welt anders wahr als Erwachsene. Sie nehmen sie genauer wahr als wir es im Stande sind – sie sind noch unverdorben. Wir sehen was wir sehen wollen – unbewusst natürlich. Unsere Wahrnehmung ist durch das getrübt was wir schon gesehen haben, was in unseren Hirnen eingebrannt ist.

Heute hat mich wiedermal heute hat mich meine Tochter wieder mal verblüfft, als sie meinte: „Ist der Nikolo ein verkleideter Mensch?“ Meine Frau hat gefragt: „Was meinst Du?“. Darauf Emma: „Ich glaub schon, weil ich hab gesehen, dass er nicht wirklich weiße Haare hat, sondern unter der Perücke schwarze Haare.“

Mir ist dieser „Makel“ in der Verkleidung nicht mal aufgefallen 🙁

Sie sehen noch mehr, weil sie noch weniger gesehen haben, die Kinder …