Gelassenheit

Gestern habe ich im Standard den Artikel „Gelassenheit beginnt mit Erkenntnis“ gelesen.

Eine der Kernaussagen ist, dass wir (ob Führungskraft oder nicht) in einer Illusion der Sicherheit leben. Und dass es keine absolute Sicherheit im Leben gibt.

Ist man sich dieser Tatsache mal bewusst, so kann man beginnen naturgegebene Unsicherheiten zu akzeptieren und sich als Person diesen gegenüber zu positionieren. Das hilft nicht nur einem selbst, sondern auch den Mitarbeitern, die so eine hoffentlich gelassene Führungskraft haben, die ihnen in turbulenten Zeiten wenigstens ein emotionaler Ruhepol sein kann.

Eingefahrene Muster aufbrechen

Ein verfahrenes Projekt oder eine Business Unit, die nicht optimal arbeitet. Oft liegt es an eingefahrenen dysfunktionalen Verhaltensmustern, die sich etabliert haben. Was tut man als Führungskraft in solch einer Situation?

Ein guter erster Schritt ist sicher immer: Hinsehen und wahrnehmen was ist. Dabei nicht im Detail oder Inhalt verzetteln, sondern auf die Verhaltensweisen der beteiligten bzw. die Strukturen achten.

Danach die Fragen stellen: Um das Ziel zu erreichen, welche Verhaltensweisen bzw. Strukturen sind dafür notwendig? Wer zeigt diese bereits, aber geht in der Masse unter? Welche Strukturen müssen geschaffen werden

Welche Key-Rollen geben den Ton an, welche sind notwendig aber nicht besetzt? Welches Verhalten zeigen die Personen, die diese Rollen inne haben? Gibt es eine Möglichkeit das Verhalten dieser Personen zu ändern, falls es nicht passt? Ist genug Zeit vorhanden?

All diese Fragen können helfen, um eine Entscheidung herbeizuführen.

Wenn es schnell gehen muss, ist oft die Neu-Besetzung einer oder mehrerer Schlüsselfunktionen die schnellste Möglichkeit, um einer positive Veränderung herbeizuführen.

Wenn es nicht so zeitkritisch ist und man die Chance sieht, dass Coaching helfen könnte ist das natürlich auch eine Variante.

Was auch immer die Entscheidung ist, die man als Führungskraft in solch einer Situation trifft, diese ist klar zu kommunizieren. Danach dahinter stehen und sie als das verkaufen, was sie ist: eine Verbesserung zum Zustand davor.

Also … Mut zu Änderungen, wenn Veränderungen anstehen.

Risikoversicherung Projektumfangsdefinition

Eine der drei wichtigsten Säulen, die ein erfolgreiches Projekt ausmachen ist der Projektumfang – sprich: das was das Projekt liefern soll. Damit der volle Umfang zur Zufriedenheit des Auftraggebers geliefert werden kann ist es wichtig diesen genau und scharf zu definieren. Es lohnt sich hier die notwendige Zeit aufzuwenden, um die Sicht der Projektauftraggeber mit der Sicht der Projektmitglieder abzugleichen.

Der Projektumfang ist jener Faktor, der die Menge an Arbeit, die im Projekt zu verrichten ist, definiert und je nach zur Verfügung stehenden Ressourcen den Zeitrahmen und die Kosten definiert.

Es ist daher klar und logisch, dass die Qualität der Definition des Projektumfangs den größten Einfluss auf den Erfolg eines Projektes hat. Anders gesagt, reduziert sich das Risiko des Projektes an hausgemachten Problemen zu scheitern.

Mein Rat an alle Projektleiter: Niemals – ich wiederhole – niemals einen Kompromiss in der Definition des Projektumfangs eingehen. Immer auf höchstmögliche Schärfe und Qualität achten, dann lässt sich auch im Projektverlauf vermeiden, dass ungeplante Kosten anfallen.

Empowerment

Empowerment bezeichnet Strategien und Maßnahmen, die den Grad an Autonomie und Selbstbestimmung im Leben von Menschen und Gemeinschaften erhöhen sollen.

Als Führungskraft möchte ich Mitarbeiter haben, die im Rahmen ihrer Rollen möglichst autonom und selbstbestimmt arbeiten können. Das schafft nicht nur die Basis für hohe Arbeitszufriedenheit, sondern ermöglicht auch das Funktionieren des Unternehmens mit einem Minimum an Management-Intervention solange die strategische Ausrichtung der Organisation sich nicht ändern muss.

Empowerment beinhaltet:

  • Entscheidungsgewalt über sich selbst
  • Zugang zu Informationen und Ressourcen um informierte Entscheidungen zu treffen
  • Verfügbarkeit von Optionen (nicht nur ja/nein, entweder/oder)
  • Durchsetzungsvermögen in Entscheidungsfindungsprozessen
  • Positives Einstellung gegenüber der Möglichkeit Dinge zu Verändern
  • Möglichkeit neue Fähigkeiten zu erlernen um seinen Einfluss zu vergrößern
  • Fähigkeit die Meinung anderer zu beeinflussen
  • Niemals endende selbstgetriebene Teilnahme an Wachstumsprozessen

Ich bin der Meinung, das Empowerment für jegliche Organisation ein Schlüssel für nachhaltigen Erfolg am Markt ist. Und Heinz von Foersters ethischen Imperativ

„Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird!“

zu 100% unterstützt.

Kompromisse durch Prioritäten ersetzten

Vor ein paar Tagen habe ich über Kompromisse geschrieben. Ich habe keine Lösung angeboten, wie man aus der beschriebenen Situation herauskommt. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass Kompromisse nicht sinnvoll sind.

Eine sinnvolle Lösung die Kompromisse zu vermeiden bzw. auf ein erträgliches Niveau zu reduzieren ist die Projekte untereinander zu priorisieren. Wenn das nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten (z.B.: ROI) betrachtet schafft das auch für eine Organisation den größten möglichen Nutzen im Rahmen der zur Verfügung stehenden Ressourcen – und diese sind in der Softwareentwicklung in meiner Erfahrung immer knapp.


Social Events zur Bindung von Mitarbeitern

In Zeiten wo Firmen oft den Sparstift ansetzen um Gewinne sicherzustellen wird oft auch das Budget reduziert, das Firmen in Social Events investieren. Auch wenn diese Events Kosten verursachen sehe ich diese als wichtiges Investment in das Networking der Mitarbeiter. Außerdem kann man mit solchen Events ein kleines aber wirkungsvolles Zeichen setzten.

Wie zum Beispiel: Danke lieber Mitarbeiter, dass Du heuer einen wichtigen Beitrag geleistet hast für das Unternehmen. Vergiss mal für ein paarStunden deine Ziele und feiere mit Deinen Kollegen.

Ich freue mich schon auf die heutige XMAS-Party …

Wie viele Kompromisse darf man eingehen?

Stellen wir uns vor: In einer Organisation gibt es mehr Software-Projekte als man sinnvoll gleichzeitig abwickeln kann. Projektleitern wird es schwer gemacht an die notwendigen Projektressourcen zu bekommen. Die Terminziele sind von vornherein definiert und schwer verhandelbar. Der Projektumfang nur rudimentär definiert und wird sich im Projektverlauf noch ändern (höchstwahrscheinlich erweitern) . Der Einsatz der besten Projektmitarbeitern die im Unternehmen existieren ist die einzige Möglichkeit das Ziel zu schaffen.

Wie viel Kompromiss ist bei der Auswahl der Projektmitarbeiter sinnvoll? Ich behaupte keine.

Das hat nicht nur mit der Erreichung der Projektziele zu tun um rechtzeitig in Betrieb zu gehen, sondern auch damit, dass nachhaltige Softwareentwicklung keine Kompromisse zulässt. Jegliche schlechte Entscheidung, jeder Fehler, der spät in der Softwareentwicklung (oder gar im Betrieb) entdeckt wird kostet ein Vielfaches. Das betrifft nicht nur die Behebungskosten, sondern auch die Nebeneffekte auf laufende Projekte, die durch ungeplant in Fehleranalyse und -behebung eingesetztes Personal negativ beeinträchtigt sind. Und das geht so weiter, wenn man zu viele Kompromisse eingeht.

Unterschiede

Der Mensch definiert sich an den Unterschieden zu anderen Menschen. Nicht das was uns ident mach, sondern das was uns unterscheidet definiert also wer wir sind.

Das Resultat ist nicht nur, dass wir uns als eigenständige Personen wahrnehmen, sondern auch, dass wir aus einem reichen Fundus an unterschiedlichen Kulturen, Sichtweisen, Denkansätzen und Philosophien schöpfen können.

Unternehmen haben erkannt, dass man durch bewusstes Umgehen mit Unterschieden einen hohen Grad an Kreativität und Problemlösungsfähigkeit innerhalb eines Unternehmens erreichen kann. Hier ist vor allem der Dialog der unterschiedlichen Menschen als ein wesentlicher Bestandteil der Wertschöpfung zu sehen. Die stattfindenden Diskussionen, sind der Nährboden für gute, durchdachte Lösungen und Erfolgsfaktor.

Das Pendel kann aber auch in die falsche Richtung ausschlagen, wenn diese Diskussionen kein Ende finden. In diesen Fällen ist das Management eines Unternehmens gefordert, die notwendigen Strukturen zu schaffen, damit notwendige Entscheidungen trotz vielfältiger Meinungen in der Sachen rechtzeitig getroffen werden können. Timeboxing für die Entscheidungsfindung kann hier ein Weg sein, der oft auch vom Markt gefordert wird.

So wie ich meine Mitarbeiter sehe, werden sie sein

Als Führungskraft hat man damit zu tun, die Leistung der Mitarbeiter stets auf hohem Niveau zu halten bzw. sie (sollten sie es nicht sein) auf höchst mögliches Leistungsniveau zu bringen.

Doch wie definiere ich dieses Niveau. Will ich Mitarbeiter, die treu ergeben jedem „Befehl“ folgen? Will ich Mitarbeiter, die eigenständig ihre Arbeit erledigen und selbstmotiviert für Optimierungen in ihren Arbeitsbereich sorgen? Ich arbeite in der IT und behaupte in diesem Umfeld ist letzteres Verhalten eindeutig sinnvoller.

Ich stelle die Behauptung auf, dass das Verhalten der Mitarbeiter direkt mit meiner Einstellung ihnen gegenüber zu tun hat. Traue ich meinen Mitarbeitern eigenständiges Arbeiten nicht zu und kontrolliere sie zu häufig, werde ich sie nicht zur Eigenständigkeit motivieren – ich weiß es ohnehin besser als sie.Jegliches Verhalten, das Misstrauen impliziert ist an dieser Stelle kontraproduktiv.

Sehe ich sie jedoch als eigenständige kompetente Mitarbeiter (selbst, wenn es noch Verbesserungspotenzial gibt) wird es mir leichter fallen, von den Mitarbeitern eigenständige Leistungen zu bekommen. Es geht hier also nicht um blindes Vertrauen, lediglich um die Zeichensetzung: Ich traue Euch zu, dass Ihr dies oder das eigenständig schafft.

Das schafft Wertschätzung und wenn ich die Erwartungen nicht zu hoch ansetze ausreichend Raum zur Verwirklichung in der Arbeit und Zufriedenheit.