Gerüchteküche

Unternehmen, die sich im Wandel befinden sind eine Brutstätte für Gerüchte. Das ist aus meiner Sicht normal und auch ein Ausdruck dafür, dass Menschen am Werk sind. Ich bin aber schon mit Gerüchten im Kontakt gekommen, die dazu geführt haben, dass Mitarbeiter zu mir kamen und sagten: „Ich habe da von einem Gerücht erfahren, dass im Bereich XY noch geheim ist. Daher weisst Du es bitte offiziell nicht. Ich will Dir das aber nicht vorenthalten, da wenn es stimmt ein Projekt in Gefahr ist.“

Die Aussage hab ich genossen. Was für einen Sinn macht ein Gerücht, das geheim ist? 🙂 Das geht doch am Ziel vorbei, oder ist das Gegenteil der Fall? Verbreiten sich geheime Gerüchte schneller?

Was auch immer der Fall ist, ich will es hier nicht  kommentieren. Nur so viel: Vertraut Eurer Erfahrung, Eurem Gespür, dann findet Ihr Eure Antwort auf die Fragen 😉

Mein Tipp an Führungskräfte im Umgang mit Gerüchten ist, diese in jedem Fall nicht unhinterfragt zu akzeptieren. Gerüchte, die für ein Unternehmen schädlich sein können sofort ansprechen und auf Basis von Fakten relativieren.

Prozesse und deren Umgehung

Prozesse sind wichtig um für Arbeitsvorgänge ein standardisiertes Vorgehen verfügbar zu haben. Dadurch kann eine Organisation und damit jeder einzelne Mitarbeiter effizient arbeiten. Prozesse schaffen auch Klarheit darüber wer was in welcher Reihenfolge zu tun hat. Prozesse erlauben auch Planungssicherheit herzustellen.

Was passiert aber, wenn durch Machteingriffe Vorgesetzter in Prozesse eingegriffen wird und damit der Sinn der Prozesse in Frage gestellt wird?

Neben der Frustration in der Belegschaft, die dieses Vorgehen auslösen wird ergibt sich auch eine potentielle Destabilisierung der Prozesse (zumindest temporär).

Generell nützen Prozesse der Sache, der sie dienen. Führt man sie im Management ad absurdum muss man sich als in der Sache beteiligter Manager über die Auswirkungen bewusst sein. Es gilt abzuwägen, ob man nicht genau mit einer solchen Aktion ein Zeichen setzt, das in der Wahrnehmung der Belegschaft den Prozess  als unwichtig gesehen wird.

Ich bin der Meinung, dass Prozesse da sind, damit sich jeder daran hält. Die Aufgabe des Management muss es also sein, den Prozess zu schützen und keinesfalls zu umgehen. Wenn der Prozess den Anforderungen nicht genügt und Ad-Hoc-Entscheidungen notwendig werden, muss der Prozess danach geändert werden, so dass er den Fall, der die Ad-Hoc-Entscheidung notwendig machte, in Zukunft unterstützt.

Wittgensteins Tractatus und Management

Ludwig Wittgenstein schreibt in seinem Tractatus logico-philosophicus: „Die Welt ist die Gesamtheit der Tatsachen, nicht der Dinge“. Der Begriff Managment selbst stammt vom italienischen Wort „maneggiare“ (vom lateinischen „Manus“ = Hand) ab was soviel bedeutet wie „behandeln“, „führen“ oder „handhaben“ – im handwerklichen Sinn.

Daran lässt sich erkennen, dass die Lehre vom Management ursprünglich stark mit Dingen zu tun hatte. Heute muss mehr als Dinge (die auch berührt werden können) „gemanaged“ werden. Management beschäftigt sich mit Stakeholder-Interessen, mit Wissen (Wissensmanagement) mit Fähigkeiten (Skillmanagement). Alles Dinge, die man nicht angreifen kann.

Ist der Begriff des Managements dann überhaupt noch zeitgemäß?

Wenn Wittgenstein von Tatsachen (bzw. Sachverhalten) schreibt impliziert das natürlich die Existenz von Dingen. Aber eben auch von Dingen, die nicht direkt angegriffen werden können.

Nachdem ich auch keine Antwort auf die Frage habe, lade ich Euch zur regen Diskussion ein.

Diskussionskultur

Eine gesunde Diskussionskultur ist die Basis für gute, nachhaltige Lösungen. Immer dann wenn solche Lösungen benötigt werden macht es Sinn diese Lösungen in einer Diskussion möglichst unterschiedlicher Diskussionsteilnehmer zu erarbeiten. Die unterschiedlichen Beteiligten werden ihre Sichtweisen einbringen und so entsteht ein reger Ideenaustauch.

Das ist die Basis für kreative Lösungen. Aber: Die beste Diskussion nützt nichts, wenn die Ergebnisse nicht in Form von Entscheidunge und Handlungen geerntet werden. Diskussionen müssen an einem bestimmten Punkt abgebrochen werden. Diese ist erreicht, wenn eine Fortführung dsr Diskussion keine nennenswerten neuen Erkenntnisse bringt.

An der Stelle ist Handeln angesagt.

Ich wünsche Euch viele spannende und gewinnbringende Diskussionen.

Veränderung im Unternehmen – die Gerüchteküche brodelt

Veränderung ist angesagt im Unternehmen und die Gerüchteküche brodelt. Was tut man als Führungskraft in solch einer Situation?

Der beste Tip ist, dafür zu sorgen, dass keine Gerüchte entstehen. Leichter gesagt als getan. Oft hat man die Chance gar nicht, das zu verhindern und schlittert da einfach hinein bzw. wird hineingeschlittert.

Was helfen kann ist Vorsorge. Was meine ich damit? Ist das nicht ein Widerspruch zum vorhin gesagten? Ich glaube nein. Was ich mit Vorsorge meine ist nicht Gerüchten vorzubeugen, sondern mit seiner Mannschaft ein Verhältnis pflegen, das durch gegenseitiges Vertrauen beschrieben werden kann.

Damit ist man zwar vor Gerüchten nicht gefeit, man tut sich aber ungleich leichter, diesen zu begegnen. In einer offenen von Vertrauen gekennzeichneten Kommunikation. Das hilft mit den Mitarbeitern sich im Dschungel der Kommunikation, der mit der Veränderung einhergehen kann, zurechtzufinden und sorgt für Stabilität.

Hier ist Ehrlichkeit gefragt. Ehrlichkeit darüber, was man weiss, was man nicht weiss, aber auch worüber man derzeit noch nicht sprechen kann (falls das überhaupt zutrifft).

Chef auf Urlaub – was nun?

Eine der Aufgabe von Führungskräften ist es Entscheidungen zu treffen. Was passiert aber, wenn genau so eine Entscheidung ansteht, wenn die Führungskraft auf Urlaub ist?
Grundsàtzlich sollten die Mitarbeiter von der Führungskraft genug Entscheidungskompetenz erhalten, damit das Tagesgeschäft abgewickelt werden kann. Für Entscheidungen, die die Kompetenz der Mitarbeiter übersteigt kann entweder der nächsthöhere Vorgesetzte eingesetzt werden, oder ein Vertreter auf gleicher Managementebene, der in der Lage ist die Entscheidung zu treffen.

Viele Grüsse aus dem Urlaub.